Hardertsmühle 1
Das Mühlrad der Hardertsmühle hatte einen Durchmesser von 10,60 m und war das größte Wasserrad in ganz Süddeutschland. Das Foto zeigt, wie es 1953 abgerissen wurde.
Die Mühle hatte eine technische Besonderheit bei der Wasserführung: Weit oberhalb der Mühle wurde der Mühlbach in Rohre gefasst und dadurch die Wasserkraft erheblich gesteigert. Das Wasser drückte mit Gewalt im Rohr vor dem Mühlrad acht Meter empor und trieb das riesige oberschlächtige schmale Wasserrad mit großer Kraft an.
1703
Johannes Hardert (auch Hartert) zieht mit Familie von Brandoberndorf über Köppern nach Oberstedten, um dort eine nicht näher benannte Papiermühle zu betreiben.
1835
Johann Stephan Hardert, einer seiner zahlreichen Nachkommen, die im Oberstedter Mühlengewerbe arbeiten, erhält die amtliche Erlaubnis, eine Pappdeckelmühle zu bauen, die erst 1839 vollständig fertig gestellt ist.
1847
Ein Großfeuer vernichtet das Anwesen. Die Mühle wird wiederaufgebaut.
1887
Erneut zerstört ein Großfeuer Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Ausnahme der Scheune, die bis heute erhalten ist. Die Mühle wird neu aufgebaut.
1892
Erstmals wird auch Apfelwein auf der Hardertsmühle ausgeschenkt, woraus sich bald eine Gaststätte entwickelt.
1901
Die neuen Eigentümer Johann Pflug, Karl Braun und Herbert Braun üben gleichzeitig die Tätigkeiten Müller und Gastwirte aus.
1928
Die Erweiterung der Gaststätte mit einer Gartenwirtschaft macht die Hardertsmühle zu einem beliebten Ausflugsziel.
1930
Als Ergänzung zur Wasserkraft wird zusätzlich ein Dieselmotor angeschafft.
1940
Nach einem schweren Frostschaden an der gesamten technischen Einrichtung der Mühle wird der Mühlenbetrieb eingestellt und Teile des Gebäudes abgerissen.
1953
Das vielbestaunte riesige Wasserrad wird abgebrochen.
1991
Die Gaststätte wird geschlossen und ein Hotel eröffnet.